Das Zitat vom Freitag, dem 9. Oktober 1998:

"Der amerikanische Neurochirurg Robert White hat bereits angekündigt, spätestens im nächsten

Jahr sogar menschliche Köpfe zu verpflanzen, was ja genaugenommen eine Ganzkörperverpflanzung

wäre."

(Der Bonner Neurologe und Medizinethiker Detlef Linke im Spiegel-Interview vom 5.10.98)

So weit sind wir also gekommen - dass wir Menschen wie Lego-Männchen zusammenbasteln können. Ist das gut oder schlecht?

Auf manche Fragen gibt es keine Antwort.

Aber stellen muss man sie doch.

Wie lebt es sich mit einem ganz fremden Körper? Was denkt jemand, der sich nach einer Kopftransplantation vor dem Zubettgehen mit einer

fremden Hand fremde Zähne putzt? Der mit einem fremden Penis einen fremden Orgasmus hat?

Da wir den Tod dann für eingetreten erklären, wenn der Hirntod eingetreten ist, definieren wir den Menschen über sein Gehirn; alles andere am

Körper hat eigentlich keinen Anteil an einem Menschen, an seinem Leben.

Haben wir uns da gut entschieden?

Ich bin für den "Fortschritt", da ich die Neugierde und den Forschungsdrang für eines der Dinge halte,

die uns Menschen auszeichnen.

Schliesslich assen wir vom Baum der Erkenntnis. Schon damals riskierten wir die Verdammnis, nur um Wissen zu erlangen.

Weshalb sollten wir also heute anders handeln?

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