Das Zitat vom 29. Mai 1999:

" All the same, that one day should follow another;

Wednesday, Thursday, Friday, Saturday;

that one should wake up in the morning;

see the sky; walk in the park; meet Hugh Whitebread;

then suddenly in came Peter; then these roses; it was enough.

After that, how unbelievable death was! - that it must end;

and no one in the whole world

would know how she had loved it all; how, every instant... "

(Aus "Mrs Dalloway" von Virginia Woolf)

3 Dinge:

Erstens ist es erstaunlich,

wieviel Lebensfreude man oft aus unerwartetsten Situationen gewinnt -

zum Beispiel erwachte ich gestern, tief in der Nacht,

mit bösem Magenbrennen und unter einer viel zu heissen,

verschwitzten Bettdecke - sehr unangenehm eigentlich.

Aber draussen, so bemerkte ich, krachten die wunderbarsten Blitze durch den dunklen Himmel über der Stadt,

und kühlende Regentropfen prasselten rauschend gegen die Scheiben.

Wie glücklich war ich plötzlich,

inmitten der schlafenden Stadt durch mein kleines Fenster das wilde Spektakel des Sturmes zu verfolgen.

Zweitens sind es oft schönste Momente wie diese,

die man mit niemanden teilen kann.

Weil man sie alleine erleben muss, ohne dass einem irgendjemand

vom wirklichen, unmittelbaren Leben -

dem Leben an sich, seinen einfachsten Bestandteilen,

also dem Regen, den Blitzen, dem warmen Bett -

trennt oder ablenkt.

Drittens kann deshalb wohl nie jemand wissen,

wie sehr man es eigentlich liebt -

weil man sich dessen vermutlich auch selbst nur sehr selten bewusst ist.

Zum Beispiel verschwitzt, mit schmerzendem Bauch, alleine im kargen Zimmer

inmitten einer schwülen Gewitternacht.

*