Das Zitat vom 11. März 2000:

" [...] Er liess sich [...] mit dem Gefühl eines Wanderers nieder,

der sich für die Ewigkeit auf eine Bank setzt,

obgleich er ahnt,

dass er sofort wieder aufstehen wird. "

(Robert Musil, "Der Mann ohne Eigenschaften)

Eine jener Unzahl von Formulierungen,

mit denen Musil in seinem Buch Wahrheiten so unverkrampft und punktgenau festnadelt

wie andere Leute getrocknete Schmetterlinge und Käfer.

Natürlich kann man auf Wanderungen

vor einer Aussicht,

die Teil des unsterblichen Schauspiels Natur ist,

sich nicht anders niederlassen, als mit dem Gefühl,

es geschähe für immer.

Und genauso kann man die Welt überhaupt,

das Schicksal, Liebe, Freude, Trauer,

nur dann als wirklich erfassen und ihnen Einlass in das eigene Leben gewähren,

wenn man sie und sich als Teil der Ewigkeit empfindet -

obwohl man weiss, dass sie und man es nicht sind.

Der Wanderer,

in dem der Aufbruch, das kommende Ende

mit der Illusion des endlosen Verweilens ringt,

seine Suche nach Zufriedenheit zwischen diesen zwei Extremen,

welche nicht in Zeit und Wirklichkeit,

sondern bloss in seinem Kopf und Herzen existieren -

welch ein Bild für das Leben der Menschen.

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